Sicher in Verbindung – die Essenz
Aufwachsend als drittes von vier Geschwistern in einer sechsköpfigen Familie erlebte ich mich immer wieder hilflos angesichts der Herausforderungen zwischenmenschlicher Begegnungen. So suchte ich schon früh nach Wegen der Veränderung, des Wachstums und des Wandels in unserem Miteinander. Bereits als Kind habe ich mich danach gesehnt, zu mehr Verständnis und einer tieferen Verbindung zwischen anderen Menschen beitragen zu können – und auch selbst mehr Verbundenheit zu erleben. Dieses Sehnen und der innige Wunsch, die menschliche Psyche tiefer zu verstehen, waren ausschlaggebend für mein Psychologiestudium und die anschließende Weiterbildung zur Psychotherapeutin.
Insbesondere während meiner Zeit als Therapeutin in einer Familienberatungsstelle und in einer psychotherapeutischen Praxis, konnte ich viele wertvolle Erfahrungen in der Begleitung von Einzelnen, Paaren und Familien durch schwierige Zeiten oder angesichts herausfordernder Themen sammeln. Im Laufe der Jahre kristallisierten sich dabei für mich bestimmte Kernthemen heraus, die im Zusammenhang mit der Entstehung von psychischen Beschwerden und Erkrankungen, familiären Schwierigkeiten und dem Leiden in Paarbeziehungen stehen. Die Wurzeln hierfür liegen aus meiner Sicht im Grunde fast immer in einem Mangel an Verbindung – mit sich selbst, mit Anderen und dem Urvertrauen in das Leben.
Dieser Mangel kann sich entwickeln, wenn wir als Kinder nicht das bekommen, was wir auf tiefster menschlicher Ebene brauchen – nämlich Sicherheit in der Verbindung mit unseren wichtigsten Bezugspersonen. Durch frühe traumatisierende Erfahrungen, wie sie die meisten von uns in mehr oder weniger offensichtlichem Ausmaß erfahren haben, wird unsere Fähigkeit beeinträchtigt, mit uns und Anderen wirklich in Kontakt zu sein. Bei vielen Menschen äußern sich die Folgen in Form von sogenannten Entwicklungs- oder Bindungstraumata, die unsere Lebendigkeit und Lebenskraft einschränken und deren Auswirkungen in der modernen Traumaforschung mittlerweile als eine der wichtigsten Ursachen für psychische (und somatische) Beschwerden erkannt werden.
Ein Schlüssel für wahres Wohlbefinden und tiefe Verbundenheit liegt demzufolge im Wissen um die Auswirkungen wiederholter früher Verletzungen auf unser autonomes Nervensystem und unsere Fähigkeit zur Selbstregulation, welche einen erheblichen Einfluss auf unseren psychischen Zustand haben. Ein Mensch mit einem durch frühe Traumatisierungen dysregulierten Nervensystem ist kaum in der Lage, Sicherheit oder Vertrauen zu empfinden. Welch große Macht unverarbeitete Verletzungen über das Erleben unserer Gegenwart haben können, zeigt sich eindrücklich in den Auswirkungen von einst durchaus sinnvollen oder gar überlebensnotwendigen Bewältigungsstrategien, die im Erwachsenenalter hinderlich sein und enormen Leidensdruck auslösen können.
Wenn unsere zentralen Bedürfnisse (z.B. nach Kontakt, Liebe und Autonomie) als Kind nicht ausreichend erfüllt werden, schließen wir daraus, dass wir falsch sind oder so, wie wir sind, nicht genügen. Wir entwickeln bestimmte Grundannahmen, wie „Ich bin nicht willkommen“, „Ich kann niemandem vertrauen“, „Ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden“, „Ich muss meine Bedürfnisse zurückstellen, um Konflikte vermeiden“ oder „Ich bekomme nicht das, was ich brauche“. In Verbindung mit der Prägung unseres Nervensystems können diese Annahmen zu einem Leben in dauerndem Kampf-Modus, in Ohnmacht und Erstarrung, der Flucht vor uns selbst oder der Wiederholung traumatisierender Beziehungserfahrungen führen.
Um alte Überlebensstrategien aufzulösen und unsere Lebenskraft und Lebendigkeit zurückzugewinnen, müssen wir diese Erkenntnisse und unseren Körper mit einbeziehen. Denn nur, wenn wir in der Lage sind, unser Nervensystem gut zu regulieren, können wir uns im Hier und Jetzt wirklich sicher und verbunden fühlen. Mein ganz eigener Weg als Mensch und als Psychotherapeutin mündet mit Sicher in Verbindung in der Essenz meines Wirkens. Es ist mein Herzensanliegen, dazu beizutragen, dass Einzelne, Paare und Familien mehr Verbundenheit, Lebendigkeit und Lebensfreude erfahren können und sowohl Kinder als auch Erwachsene mehr von dem bekommen, was sie in der Tiefe wirklich brauchen – Sicherheit und Verbindung.
Im Kern geht es meiner Erfahrung nach bei fast allen Anliegen darum, die Verbindung zu sich selbst zu vertiefen (dem eigenen Körper, den Gefühlen, Bedürfnissen und auch Grenzen) und die Fähigkeit zu stärken, authentische, nahe und tiefe Verbindungen zu anderen Menschen einzugehen und aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus kann es um die Ausrichtung auf ein sinnerfülltes Leben und die Klärung des eigenen, einzigartigen Beitrags in der Welt gehen – der Verbindung mit dem großen Ganzen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir mit unserer eigenen Heilung und der Heilung unserer Partnerschaften, Familien und Gemeinschaften einen der wertvollsten Beiträge zu einer friedvolleren Welt und zur Heilung unseres wunderbaren Planeten leisten können.
Du bist willkommen.
Ich begleite dich gerne.